Archiv für den Monat: September 2015

DJV Duisburg: Presseverein Niederrhein-Ruhr spendet 5.000 Euro für die Arbeit des „Petershofs“

In diese herausfordernden Zeiten müssen wir Journalisten mit einem alten Grundsatz von Hajo Friedrichs brechen: Sich nicht gemein zu machen mit einer Sache, auch nicht mit einer Guten.

Hilfreich zur Seite stehen auch Schwester Ursula und Azubi Muhammad Ali Saado (aus einer libanesischen Clanfamilie) ,der im Petershof eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement macht. Foto: Andreas Probst.
Hilfreich zur Seite stehen auch Schwester Ursula und Azubi Muhammad Ali Saado (aus einer libanesischen Clanfamilie) ,der im Petershof eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement macht. Foto: Andreas Probst.
Das geht angesichts des Flüchtlingsdramas, das uns auch hier in Duisburg erreicht, nicht. Darüber haben wir alle berichtet, ein Teil von uns auch in Duisburg-Marxloh, von der Polizei als „No Go Area“ verbrämt, von Flüchtlingswellen aus Europa und Syrien gebeutelt und von der Stadtpolitik größtenteils allein gelassen. Dort versucht Pater Oliver Potschien, sich dem Alleinlassen entgegen zu stellen und organisiert mit seinen freiwilligen Helfern und dem von Ihm gegründeten „Georgswerk“ unter anderem soziale und medizinische Hilfe, zu der weder Stadt noch Land sich bisher bereit gefunden haben, abseits von Formularen oder Zuweisungen.

Hilfreich zur Seite stehen auch Schwester Ursula und Azubi Muhammad Ali Saado (aus einer libanesischen Clanfamilie) ,der im Petershof eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement macht. Foto: Andreas Probst.
Hilfreich zur Seite stehen auch Schwester Ursula und Azubi Muhammad Ali Saado (aus einer libanesischen Clanfamilie) ,der im Petershof eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement macht. Foto: Andreas Probst.
Wenn die Behörden versagen, müssen die Menschen einspringen, diese Erkenntnis haben wir nicht erst am Münchner Hauptbahnhof eindrucksvoll dokumentieren können. Deshalb wollen auch wir nicht zurückstehen, sondern als Duisburger Journalisten ein Zeichen setzen. Der Unterstützungsverein des Duisburger Pressevereins, der sich um in Not geratene Duisburger Journalisten kümmert und der Hauptverein, die Gewerkschaftsorganisation des Deutschen Journalisten Verbandes in Duisburg, haben deshalb zu gleichen Teilen zusammen 5000 Euro an Pater Oliver übergeben, um seine Arbeit zu unterstützen und mit zu finanzieren. Der Vorsitzende des Pressevereins Niederrhein-Ruhr, Thomas Münten, und der Vorsitzende des Unterstützungsvereins, Andreas Probst, haben die Spende in diesen Tagen überreicht. Auf den Fotos sind sie nicht zu sehen, weil es Ihnen nicht um ihre Spende, sondern um Pater Oliver geht. Täglich kommen 100 – 120 Hilfesuchende in das Pfarrhaus.

Einmal die Woche werden 50-60 Flüchtlinge von ehrenamtlich tätigen Ärzten und Krankenschwestern medizinisch betreut. Vor der medizinischen Untersuchung bekommt jeder Kranke einen Teller Eintopf.

Es gibt zudem eine Kleiderkammer und einen Tafel-Laden.

– Pressemeldung des Pressevereins Niederrhein-Ruhr e. V. –
Fotos: Andreas Probst

Zoospaziergang: Presseverein Niederrhein-Ruhr übernimmt Patenschaft für ein Zebra

Zoo Duisburg gewährte Einblicke hinter die Kulissen
Von Petra Grünendahl

Der Zoospaziergang war vor allem für die Kinder ein Erlebnis: Sie durften die Tiere streicheln und füttern. Foto: Petra Grünendahl.
Der Zoospaziergang war vor allem für die Kinder ein Erlebnis: Sie durften die Tiere streicheln und füttern. Foto: Petra Grünendahl.
“Unsere Elefantendame schüttelt sich, weil sie Bewegungsprobleme hat. Sie ist früher mal falsch gehalten worden“, erklärte Zooführer Manuel, der die Besuchergruppe zusammen mit seinem Kollegen Marvin durch verschiedene Stationen des Zoos führte. Daisy ist ein ehemaliger Zirkuselefant, der seit einigen Jahren schon im Zoo Duisburg lebt, in einer naturnahen Anlage am Elefantenhaus mit drei weiteren Artgenossen. Mit ihren 30 Jahren ist sie hier die Älteste im Gehege. Auch die verantwortlichen Tierpfleger wissen Spannendes zu erzählen und anschaulich zu vermitteln, bevor die Kinder die großen Tiere mit Möhren füttern dürfen – so viel Nähe zu den Tieren gewährt der Zoo nicht allzu häufig. Normalen Zoobesuchern bleiben solche Einblicke hinter die Kulissen verwehrt.

Als Sommerfest hatte der Presseverein Niederrhein-Ruhr e. V. seine Mitglieder mit Familie eingeladen zum Zoospaziergang im Zoo Duisburg. Begrüßt wurde die Truppe vom Biologen Volker Grün aus dem Leitungsteam des Zoos. Ausgewählte Stationen bei Elefanten, Koalas und Robben, im Affenhaus und bei den Zebras standen ebenso auf dem Programm wie eine Vorführung im Delfinarium. Neben den fachkundigen und informativen Erzählungen der Tierpfleger standen auch immer die Kinder im Mittelpunkt, die die Tiere streicheln und füttern durften.

Die meisten Tiere lassen sich gerne streicheln, aber nicht alle: „Koalas sind keine Kuscheltiere, gestreichelt werden mögen sie gar nicht“, erzählte der Tierpfleger im Koalahaus. Die possierlichen Tierchen schlafen fast den ganzen Tag auf ihren Bäumen, wenn sie nicht gerade Eukalyptus knabbern. „Sieben bis acht Kilo braucht so ein Tier am Tag. Nach dem 11. September 2001 und dem Vulkanausbruch vor ein paar Jahren auf Island haben wir richtig Probleme gekriegt“, erklärte Manuel. Die Einschränkungen im Flugverkehr machten die Einfuhr von Eukalyptus aus Australien fast unmöglich. Der Zoo Duisburg ist europaweit für die Züchtung des Koalas verantwortlich. Alle Koalas weltweit sind Eigentum des australischen Staates, Tiere im Zoo sind nur „Leihgaben“. „Zoos ‚besitzen’ heute keine Tiere mehr“, berichtete Manuel.

50 Jahre Delfinarium im Zoo Duisburg
“Die Besucher sollen von hier etwas mitnehmen”, erklärte Roland Edler. Seit 32 Jahren arbeitet er als Tierpfleger im Delfinarium mit den Tieren, die er genau kennt und fachkundig den Besuchern vorführt. Gut 1.400 Plätze hat das Delfinarium – meistens sind die Vorführungen voll besetzt, obwohl – oder vielleicht gerade: weil sie nicht auf Show getrimmt, sondern lehrreich sind. Drei Vorführungen gibt es am Tag mit den „großen Tümmlern“, so heißt die hier gehaltene Delfinart. Man stellt sie nicht aus, sondern arbeitet mit ihnen, erforscht sie. Fünf der sieben Tiere sind in Duisburg geboren: Lediglich die beiden Ältesten, Ivo (36) und Peppina (34), nicht. Bei den Übungen mit den Delfinen macht sich Edler den Spieltrieb der Tiere zu nutze, den sie bis ins hohe Alter bewahren. Die großen Tümmler sind weltweit keine gefährdete Art: Mehrere Millionen Exemplare schwimmen in den Weltmeeren. „In ‚freier Wildbahn’ würden unsere Tiere nicht überleben: niemand steckt ihnen dort die Fische ins Maul“, erklärte der Duisburger Wal- und Delfinexperte. Der älteste Tümmler, den man in „freier Wildbahn“ tot aufgefunden hat, war 60 Jahre alt – das älteste Tier, das in „Gefangenschaft“ gestorben ist, war 61 Jahre.

Presseverein zeigt Streifen: Patenschaft für ein Zebra

Presseverein Niederrhein-Ruhr wird Zebra-Pate. foto: Petra Grünendahl.
Presseverein Niederrhein-Ruhr wird Zebra-Pate. foto: Petra Grünendahl.
Ein Zebra im Zoo Duisburg bekam bei diesen Anlass einen Tierpaten: Der Presseverein Niederrhein-Ruhr hat die Patenschaft übernommen und finanziert damit für ein Jahr die Futterkosten des Tieres. Zwar gibt es einige größere Sponsoren im Duisburger Zoo, aber Sponsoren und Eintrittgelder decken die Kosten bei weitem nicht. Der Zoo bietet Duisburgern die Möglichkeit, sich mit Tierpatenschaften für eine begrenzte Zeit zu engagieren. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag, dass eines der beliebtesten Ausflugsziele in NRW die Qualität seiner Arbeit aufrecht erhalten kann. Der Presseverein Niederrhein-Ruhr dokumentiert mit seiner Zebra-Patenschaft seine Verbundenheit mit Duisburg.

Zoo Duisburg

Leisten einen wichtigen Beitrag: Tierpatenschaften im Zoo Duisburg. Foto: Petra grünendahl.
Leisten einen wichtigen Beitrag: Tierpatenschaften im Zoo Duisburg. Foto: Petra grünendahl.
Im Jahr 1933 wurde der “Tierpark am Kaiserberg” auf 4 ha eröffnet. Heute umfasst das Areal des Zoo Duisburg 16 ha, auf denen ca. 4.000 Tiere in großzügigen, naturnah gestalteten Anlagen leben. Der Zoo ist als wissenschaftlicher Zoo in den entsprechenden deutschen, europäischen und weltweiten Fachverbänden organisiert: Tiere erforschen, nachzüchten und Tieren Lebensraum geben, die gefährdet sind in „freier Wildbahn“, gehört zu seinen Aufgaben. Rund eine Millionen Besucher kommen im Jahr an den beidseitig der A3 am Autobahnkreuz Kaiserberg gelegenen Tierpark. Der Haupteingang befindet sich auf der Mülheimer Straße 273, einen Nebeneingang gibt es an der Carl-Benz-Straße (der ist aber im Winter geschlossen). Mehr Infos: www.zoo-duisburg.de

© 2015 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (30 inkl. Youtube-Slideshow), Andreas Probst (10, Galerie)