Zoo Duisburg gewährte Einblicke hinter die Kulissen
Von Petra Grünendahl
Als Sommerfest hatte der Presseverein Niederrhein-Ruhr e. V. seine Mitglieder mit Familie eingeladen zum Zoospaziergang im Zoo Duisburg. Begrüßt wurde die Truppe vom Biologen Volker Grün aus dem Leitungsteam des Zoos. Ausgewählte Stationen bei Elefanten, Koalas und Robben, im Affenhaus und bei den Zebras standen ebenso auf dem Programm wie eine Vorführung im Delfinarium. Neben den fachkundigen und informativen Erzählungen der Tierpfleger standen auch immer die Kinder im Mittelpunkt, die die Tiere streicheln und füttern durften.
Die meisten Tiere lassen sich gerne streicheln, aber nicht alle: „Koalas sind keine Kuscheltiere, gestreichelt werden mögen sie gar nicht“, erzählte der Tierpfleger im Koalahaus. Die possierlichen Tierchen schlafen fast den ganzen Tag auf ihren Bäumen, wenn sie nicht gerade Eukalyptus knabbern. „Sieben bis acht Kilo braucht so ein Tier am Tag. Nach dem 11. September 2001 und dem Vulkanausbruch vor ein paar Jahren auf Island haben wir richtig Probleme gekriegt“, erklärte Manuel. Die Einschränkungen im Flugverkehr machten die Einfuhr von Eukalyptus aus Australien fast unmöglich. Der Zoo Duisburg ist europaweit für die Züchtung des Koalas verantwortlich. Alle Koalas weltweit sind Eigentum des australischen Staates, Tiere im Zoo sind nur „Leihgaben“. „Zoos ‚besitzen’ heute keine Tiere mehr“, berichtete Manuel.
50 Jahre Delfinarium im Zoo Duisburg
“Die Besucher sollen von hier etwas mitnehmen”, erklärte Roland Edler. Seit 32 Jahren arbeitet er als Tierpfleger im Delfinarium mit den Tieren, die er genau kennt und fachkundig den Besuchern vorführt. Gut 1.400 Plätze hat das Delfinarium – meistens sind die Vorführungen voll besetzt, obwohl – oder vielleicht gerade: weil sie nicht auf Show getrimmt, sondern lehrreich sind. Drei Vorführungen gibt es am Tag mit den „großen Tümmlern“, so heißt die hier gehaltene Delfinart. Man stellt sie nicht aus, sondern arbeitet mit ihnen, erforscht sie. Fünf der sieben Tiere sind in Duisburg geboren: Lediglich die beiden Ältesten, Ivo (36) und Peppina (34), nicht. Bei den Übungen mit den Delfinen macht sich Edler den Spieltrieb der Tiere zu nutze, den sie bis ins hohe Alter bewahren. Die großen Tümmler sind weltweit keine gefährdete Art: Mehrere Millionen Exemplare schwimmen in den Weltmeeren. „In ‚freier Wildbahn’ würden unsere Tiere nicht überleben: niemand steckt ihnen dort die Fische ins Maul“, erklärte der Duisburger Wal- und Delfinexperte. Der älteste Tümmler, den man in „freier Wildbahn“ tot aufgefunden hat, war 60 Jahre alt – das älteste Tier, das in „Gefangenschaft“ gestorben ist, war 61 Jahre.
Presseverein zeigt Streifen: Patenschaft für ein Zebra
Zoo Duisburg
© 2015 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (30 inkl. Youtube-Slideshow), Andreas Probst (10, Galerie)
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