Archiv der Kategorie: Duisburg

Presseverein Niederrhein-Ruhr und die Stadtbibliothek Duisburg laden zum „Journalisten-Treff“ am 7. Oktober

Hoffnung oder Horror – Schicksalswahl in den USA

Mit Theo Koll, ehemaliger Chef der Auslandsberichterstattung im ZDF und heute Politikexperte im ZDF Morgenmagazin und Moderator der Talkshow „phoenix persönlich“ bei Phoenix

Die Präsidentschaftswahl in den USA bestimmt das politische Geschehen in den USA. Die Republikaner haben mit Ex-Präsident Donald Trump und seiner MAGA-Bewegung („Make America Great Again“) einen Kandidaten aufgestellt, der das Land spaltet wie kein Zweiter. Steuersünder, Straftäter, Egomane, völlig egal: Seine Fans, die ihm bis heute die Lüge vom Wahlbetrug 2020 glauben, stehen hinter dem Mann, der schon versprochen hat, „am ersten Tag nach der Amtseinführung ein Diktator zu sein“ und seine Gegner ins Gefängnis zu werfen.

Lange sah es so aus, als ob Trump mit dem mittlerweile seinem Alter Tribut zollenden Joe Biden keinen ernsthaften Gegner mehr hätte. Jetzt aber tritt mit Kamala Harris und Tim Walz die nächste Generation an: Deutlich jünger, deutlich wortgewandter als Trump. Das bringt neue Spannung in den Wahlkampf: Darüber, über die europäische Rolle in der Zukunft und auch über die angespannte Lage in Frankreich wollen wir mit dem immer gut gekleideten Brillenträger und großen Journalisten Theo Koll reden.

Der Termin
Am Montag, 7. Oktober, um 20:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr) in der Stadtbibliothek Duisburg, Eintrittspreis: 6 Euro (DJV-Mitglieder frei), Tickets gibt es im VVK über den Ticket-Shop der Stadtbibliothek bei eventim oder an der Abendkasse.
Moderation: Thomas Münten, Vorsitzender des Pressevereins Niederrhein-Ruhr, dem Ortsverein des Deutschen Journalistenverbandes in Duisburg.
Foto: Jens Gyarmaty / ZDF

Erster Duisburger Medientreff: Ein Erfolg!

Erstes Duisburger Medeientreffen des DJV im HOME. Foto: Tanja Pickartz.
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Früher war mehr Lametta! Eine Erkenntnis, die auch im Lokaljournalismus ihre Berechtigung hat: Pressekonferenzen? Selten und wenn, geht kaum eine Redaktion hin. Pressefeste? Stimmt, da war doch mal was.

Mehr Lametta würde uns richtig gut tun, befanden einige Mitglieder des Pressevereins Niederrhein-Ruhr in Duisburg. Wäre doch toll, die Kolleginnen und Kollegen aus dem Medien-Business tatsächlich live und in Farbe zu treffen, statt immer nur zu telefonieren und Mails zu schreiben.

So ist die Idee zum ersten Duisburger Medientreff entstanden – organisiert vom DJV Duisburg. Das Bedürfnis, sich persönlich auszutauschen, war groß. Am Ende kamen mehr als 60 Medienschaffende auf die Dachterrasse des Restaurants „Home“ am Steiger Schwanentor: freie und angestellte Journalisten, Pressesprecher von Unternehmen, Behörden und Verbänden.

Erstes Duisburger Medeientreffen des DJV Duisburg im HOME. Foto: Tanja Pickartz.
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In lockerer Atmosphäre und mit phänomenalem Blick über den Innenhafen entspannten sich angeregte Gespräche. Am Ende plädierten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen dafür, so ein Netzwerktreffen zu wiederholen. Nicht nur, dass man endlich die Gesichter hinter vielen Namen gesehen und sich besser kennengelernt hat: Ein bisschen Lametta gehört einfach dazu, auch zum journalistischen Alltag!

Das nächste journalistische Highlight wirft seine Schatten auch schon voraus: Am 7. Oktober lädt der DJV Duisburg zum Journalistentreff im Vorfeld der US Wahl ein. Gast der Talkshow in der Duisburger Stadtbibliothek um 20 Uhr ist ZDF-Politikexperte Theo Koll. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Text: Sabine Ring, Fotos: Tanja Pickartz / DJV Duisburg

Presseverein spendet 1.000 Euro für Ukrainehilfe

Mit finanzieller Unterstützung vom Presseverein Niederrhein-Ruhr: Marion Kukuk (links) leitet den Deutschunterricht für aus der Ukraine geflohenen Frauen. Foto: Andreas Probst.
Eine private Initiative bietet aus der Ukraine geflohenen Frauen seit Anfang April Deutschunterricht an und betreut währenddessen die noch nicht schulpflichtigen Kinder. „Unsere Jüngste ist anderthalb“, sagt Gisela Eckert, die zusammen mit Agata Decyk montags von 10 bis 12 Uhr für die Kinder da ist. Die Verständigung klappt mit Händen und Füßen, auf Deutsch und Russisch, das mehrere der ehrenamtlichen Kinderbetreuerinnen sprechen. Es wird gemalt und gesungen, aber absolute Hauptattraktion sind immer wieder die Seifenblasen. Eine kleine Spielküche, Bilderbücher und eine Kreidetafel stehen in dem kleinen Raum in der Heerstraße 35 im City Wohnpark (CWP). „Ich fand es wichtig, auch Müttern kleiner Kinder die Möglichkeit zu geben, in Ruhe Deutsch zu lernen und auch erste Kontakte zu knüpfen“, sagt die Initiatorin Marion Kukuk. Im großen Raum sitzen nun die Mütter und oft auch die Großmütter – die erwachsenen Mitglieder einer klassischen ukrainischen Flüchtlingsfamilie. Bei Kaffee und Plätzchen in der Pause unterhält sich inzwischen jede mit jeder, der Anfang in Duisburg ist also gemacht.

Von den zunächst neun Ukrainerinnen haben zwei inzwischen einen Intensivkurs gefunden. Dafür konnte nun eine neue Familie aufgenommen werden: der 17-jährige Fußballer Bogdan und seine Oma Irina. „Am Anfang ruckelt es immer ein wenig, das ist in jedem Sprachkurs so“, sagt Marion Kukuk, die auch früher schon Flüchtlinge unterrichtet hat und seit einigen Jahren Deutschkurse unter anderem an der Volkshochschule gibt. „Die Frauen sind sehr konzentriert bei der Sache, man merkt sofort, dass sie schnell lernen wollen.“

Mit finanzieller Unterstützung vom Presseverein Niederrhein-Ruhr: Marion Kukuk (hinten) leitet den Deutschunterricht für aus der Ukraine geflohenen Frauen. Foto: Andreas Probst.
Seit vier Wochen lernen sie Deutsch, montags und freitags je zwei Stunden. Hausaufgaben gibt es auch. „Wir benutzen ein gängiges Standard-Lehrwerk, damit können die Frauen auch weiterarbeiten, falls sie später in einen anderen Kurs wechseln sollten.“ Die junge Lidiia, in Kiew war sie Kieferorthopädin, spricht gut Englisch und kann wichtige Informationen für ihre Mitschülerinnen schnell ins Ukrainische oder auch ins Russische übersetzen. Der Unterricht selbst funktioniert auch ohne Sprachmittler, aber manches muss doch nebenher mal eben übersetzt werden: etwa, dass die Räume nach dem Unterricht gereinigt werden müssen, dass es nach Feiertagen ersatzweise Unterricht am Dienstag gibt oder auch, welche Bahn nach Düsseldorf fährt und was es dort zu sehen gibt.

Die ehrenamtliche Initiative entstand nach einem Aufruf auf dem Nachbarschaftsportal nebenan.de, worüber auch ein Großteil der Material- und Geldspenden zusammenkam. Die Gebag stellt die Räume, die auch von anderen Initiativen genutzt werden, „daher die Kinderbilder an den Wänden. Aber demnächst hängen wir eine schöne, große Deutschlandkarte hier auf und hoffentlich auch bald eine Europakarte.“

In kaum mehr als vier Wochen haben die sechs aktiven Ehrenamtlichen zusammengefunden, weitere drei Frauen haben in der Anfangsphase ordentlich mit Hand angelegt, um die Räume zu reinigen und auszustatten. Im Sommer soll ein weiterer Kurs starten. Dafür wird noch eine weitere Kinderbetreuerin gesucht. „Man muss kein Profi sein, nur einigermaßen fit“, sagt Gisela Eckert, mit 73 Jahren die Älteste und auch die Erfahrenste im Kinderzimmer. „Und verlässlich!“, schiebt sie hinterher.

Weitere Ehrenamtliche der Gruppe „Ukrainehilfe im CWP“: Olga Geiger, Olga Füten, Leonid Hirsch, Marion Ingenpass.
Anmeldung unter Telefon 0203 / 336681 oder marion-kukuk@t-online.de.

Der Unterstützungsverein des Pressevereins Niederrhein-Ruhr e. V. unterstützt die Ukrainehilfe mit einer Spende von 1.000 Euro.
Presseverein Niederrhein-Ruhr e. V.
Text und Fotos: Andreas Probst

Duisburger Journalistentreff im Stadtfenster mit Petra Gerster und Christian Nürnberger

Mehr als nur Nachrichten: Seriöse Journalisten vermitteln Zusammenhänge
Von Petra Grünendahl

Von links: Christian Nürnberger und Petra Gerster mit Moderator Thomas Münten beim Journalistentreff des Presseverein Niederrhein-Ruhr in Duisburg. Foto: Petra Grünendahl.
„Wir waren die ‘Gatekeeper’, die die Flut an Nachrichten gefiltert, moderiert und eingeordnet haben”, erklärte die ehemalige „heute“-Moderatorin Petra Gerster. Mittlerweile verbreiten sich Nachrichten in den sozialen Medien sehr viel schneller, oftmals ohne durch einen solchen Filter zu gehen: Jeder kann „Nachrichtensender“ werden. So verbreiten sich Fake News ebenso wie Hetze oder schlichtweg Falschinformationen in Windeseile. Allzu häufig zu Empfängern, die in ihrer „Blase“ weder eine Richtigstellung erfahren noch mit gegensätzlichen Ansichten konfrontiert werden. „In Krisen haben wir viele Fernsehzuschauer zurück geholt zu den Öffentlich-Rechtlichen und zu seriöser Berichterstattung“, erzählte Gerster. „Journalisten sind nötiger denn je, um die Nachrichtenflut kompetent einzuordnen“, bestätigte auch Buchautor und Publizist Christian Nürnberger. Die sozialen Medien sorgten dafür, dass Menschen immer nur mit ihrer eigenen Meinung gefüttert werden. Damit manipuliere Facebook Meinungen und radikalisiere Nutzer, erklärte der Autor. Für die klassischen Medien, so meinte er, führe dennoch kein Weg an den sozialen Medien vorbei: „Dort erreichen sie ein Publikum, das keine Zeitung liest und nicht Fernsehen guckt.“ Nötig wäre, so Petra Gerster, Medienkompetenz in der Schule fördern: „Demokratie lebt davon, dass es die vierte Gewalt gibt, die filtert, einordnet und die Zusammenhänge vermittelt.“

 

Von links: Christian Nürnberger und Petra Gerster beim Journalistentreff des Presseverein Niederrhein-Ruhr in Duisburg. Foto: Petra Grünendahl.
Der Presseverein Niederrhein-Ruhr hatte in Kooperation mit der Stadtbibliothek Duisburg zum Journalistentreff eingeladen. Zum Thema „Ernsthaft? Wie sich Nachrichten und ihre Wahrnehmung verändert haben“ führte Thomas Münten, Vorsitzender des Ortsvereins, ein Gespräch mit der ehemalige „heute“-Moderatorin Petra Gerster und ihrem Mann, dem freien Autor und Publizisten Christian Nürnberger. Petra Gerster volontierte nach dem Studium beim Kölner Stadtanzeiger und moderierte später die Aktuelle Stunde im WDR, bevor sie zum ZDF wechselte: Zehn Jahre lang moderierte sie das Frauenmagazin Mona Lisa, von 1998 bis Mai 2021 war sie dann als Hauptmoderatorin der „heute“-Nachrichten um 19 Uhr zu sehen. Christian Nürnberger war Physiklaborant, vier Jahre bei der Bundeswehr und studierte vier Semester evangelischen Theologie, Philosophie und Pädagogik. Dann absolvierte er die Henri-Nannen-Schule (Journalistenschule) und begann seine journalistische Laufbahn als Lokalreporter bei der Frankfurter Rundschau. „Zwei spannende Menschen“, versprach Thomas Münten vor der Podiumsdiskussion im Café der Stadtbibliothek. Nach der Geburt des ersten Kindes übernahm Nürnberger den Haushalt und Kinderbetreuung, lange bevor die Elternzeit auch für Männer hoffähig wurde. „Ich dachte damals, ich könnte Bücher schreiben, wenn die Kinder schlafen. Aber es hat dann Jahre gedauert, bis es so weit war“, erzählte der Publizist.

 
Sprache spiegelt Veränderungen in der Gesellschaft
Bücher schreiben die Beiden auch immer wieder gemeinsam. Ihr neuestes Buch „Vermintes Gelände“ beschäftigt sich mit der Sprache und wie sie das Bewusstsein der Gesellschaft und ihren kontinuierlichen Wandel abbildet. Nachdem Gerster als Moderatorin schon immer beide Geschlechter angesprochen hatte, fing sie in den letzten Monaten als „heute“-Moderatorin an zu gendern: So weit, so gut. Erst als die taz darüber berichtet hatte, brach ein Shitstorm los, der sie mit Hass-Mails und Drohbriefen konfrontierte. „Die Gesellschaft hat sich geändert und das müssen wir in der Sprache transportieren“, betonte Gerster. Jetzt werde auch über Dinge geredet, die früher kein Thema waren: „Dass Worte Menschen verletzen, wie zum Beispiel ‚Zigeuner’ die Sinti und Roma“, erklärte Nürnberger. Man solle Worte auch aus der Perspektive des anderen sehen und sich bewusst machen, welche Wörter problematisch sein können: „Das ist aber kein Grund, mit Hass zu reagieren“, so Nürnberger.
Gerster kritisierte, dass sich die Vielfalt der Gesellschaft nicht überall widerspiegle: Im Fernsehen kämen als Experten Menschen zu Wort, die immer noch überwiegend weiß und männlich seien, obwohl die Gesellschaft und damit auch die Fachwelt weiblicher und sehr viel diverser geworden sei: „Mehr Recherche ist nötig, wer noch kompetent Auskunft geben kann: Damit nicht immer nur die gleichen Männer vor der Kamera stehen.“

 
© 2021 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

Streik auch am Standort in Duisburg: Insgesamt mehr als 600 WDR-Mitarbeiter im Streik

Streik auch beim WDR-Studio im Duisburger Innenhafen. Foto: Presseverein Niederrhein-Ruhr e. V.
Mehr als 600 Kolleginnen und Kollegen des Westdeutschen Rundfunks sind heute dem Streikaufruf des DJV-NRW und der Partnergewerkschaften VRFF und ver.di gefolgt. An allen elf Standorten des WDR in Nordrhein-Westfalen haben angestellte und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt.

„Damit haben wir die schon hervorragende Streikbeteiligung vom Dienstag nochmals steigern können. Das ist ein unübersehbares Signal an die WDR-Geschäftsleitung, endlich den berechtigten Interessen der Beschäftigten gerecht zu werden“, so DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah.

Schwerpunkt der heutigen Aktionen waren die Landes- und Regionalstudios: Am Landesstudio Düsseldorf trafen sich bereits am frühen Morgen mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen. Die dort angesiedelte ARD-Sendung „Live nach Neun“ musste ausfallen, stattdessen ging ein Best-Of über den Sender. Ebenfalls komplett ausgefallen ist heute die Sendung „Westblick“. Zu erheblichen Störungen kam es bei den Hörfunknachrichten sowie WDR-Aktuell. Die in Essen produzierte Lokalzeit Ruhr im WDR-Fernsehen soll komplett entfallen, bei vielen weiteren Lokalzeiten wird es erhebliche Einschränkungen geben.

In der Kölner Innenstadt protestierten fast 100 angestellte und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, am Standort Bocklemünd traten rund 300 Beschäftigte von WDR und ARD-Beitragsservice in den Ausstand. In vielen Regionalstudios war nahezu die gesamte Belegschaft im Ausstand. „Ob im Ruhrgebiet, dem Sauer-, Sieger- oder Rheinland, Ostwestfalen oder dem Münsterland – die Kolleginnen und Kollegen haben von der Verweigerungshaltung der WDR-Geschäftsleitung die Nase voll. Und das haben sie heute zum wiederholten Mal deutlich gemacht“, so Kah weiter.

Der Sender hat bislang nicht nur ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt, sondern fordert seinerseits sogar Eingriffe in die Vergütungsstruktur, die erhebliche Verschlechterungen bedeuten. Für den DJV-NRW ist der aktuelle Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) weiterhin die Orientierungsmarke. Die von der WDR-Geschäftsleitung geplante Abkopplung der Einkommen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird den Leistungen und dem Engagement der Beschäftigten nicht gerecht. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WDR dürfen von der allgemeinen Entwicklung nicht abgekoppelt werden“, so der DJV-Verhandlungsführer weiter. „Ich bin gespannt, ob der WDR dieses Signal verstanden hat.“ Am morgigen Freitag findet in Köln die vierte Verhandlungsrunde statt.

Der DJV-NRW fordert:

  • 6% mehr für Feste und Freie!
  • Deutlich höhere Einmalzahlungen für Freie!
  • Keine Abkopplung vom öffentlichen Dienst!
  • NEIN zu Verschlechterungen bei Tarifverträgen!

Deutscher Journalisten-Verband Landesverband NRW e.V.
Foto: Presseverein Niederrhein-Ruhr e. V.

Journalisten-Treff mit Polizei-Pressesprecher Stefan Hausch

Meinungsaustausch über die Zusammenarbeit
Von Petra Grünendahl

Polizeipressesprecher Stefan Hausch im Gespräch mit Journalisten. Foto: Petra Grünendahl.
„Als ich im März nach sechs Jahren in die Pressestelle zurückkehrte, war ich erschrocken: mehr Arbeit und viel mehr Hektik“, erklärte PHK Stefan Hausch. Vom ehemaligen Pressesprecher Ramon van der Maat hatte Hausch die Leitung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Polizeipräsidium Duisburg übernommen. Der Polizeihauptkommissar, der Ende der 1980er-Jahre als Streifenpolizist in Moers angefangen hatte und 1990 nach Duisburg gewechselt war, hatte schon von 2009 bis 2012 in der Pressestelle der Polizei gearbeitet. Schon damals sei die Polizei sehr professionell an die Öffentlichkeitsarbeit herangegangen, erzählte Hausch. So habe man ihm in Lehrgängen die nötigen Fachkenntnisse für Polizeipressearbeit vermittelt. Mittlerweile habe man auf dem Präsidium sogar mit Stefanie Bersin eine ausgebildete Tageszeitungsjournalistin in der Pressestelle. Nichtsdestotrotz: „Auf der Pressestelle brauchen wir erfahrene Leute, die die Polizeiarbeit kennen“, erklärte Hausch. Diese müsse man jetzt der Journalistin vermitteln, damit sie sich auch im Umgang mit den Beamtenkollegen behaupten könne: „Für das Grundwissen der Polizeiarbeit gibt es aber keine Lehrgänge“, so Hausch. Das mache einen Seiteneinstieg in die Polizei-Pressearbeit so schwierig.

Das Schiffchen am Innenhafen. Foto: Petra Grünendahl.
Der Journalisten-Treff mit Polizei-Pressesprecher Stefan Hausch war der erste dieser Art, bei der sich anwesende Journalisten direkt und in ungezwungener Runde mit einem Öffentlichkeitsarbeiter – der anderen Seite vom Schreibtisch – austauschen konnten. Zu diesem Austausch hatte der Presseverein Niederrhein-Ruhr (PNR), Ortsverein des DJV in Duisburg, auch über den eigenen Verein hinaus eingeladen. Über 20 Kollegen waren der Einladung in den Duisburger Innenhafen gefolgt. In einem Referat gab Stefan Hausch zunächst einen Überblick über seinen Werdegang, die Arbeit seiner Abteilung und die Arbeitsabläufe im Polizeialltag. Dann ging das Gespräch in Details vergangener Kontakte der Kollegen mit der Pressestelle und in den Meinungsaustausch über.

Rückmeldungen von Journalisten

Polizeipressesprecher Stefan Hausch im Gespräch mit Journalisten. Foto: Petra Grünendahl.
Die Arbeit der Polizei-Pressestelle umfasst nicht nur die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sondern zusätzlich die interne Kommunikation, Social Media und die Personalwerbung. In der Pressearbeit verfügt die Polizeidirektion Duisburg über dreieinhalb Stellen: Neben dem Leiter der Stabstelle, PHK Stefan Hausch, stehen Journalisten als Ansprechpartner PHK Jacqueline Grahl, POK Daniel Dabrowski und Stefanie Bersin für Auskünfte zur Verfügung. Stefanie Bersin war Redakteurin bei der Funke Mediengruppe, bevor sie die Schreibtischseite wechselte. Die Pressearbeit beschränkt sich nicht auf Pressemitteilungen zum aktuellen Geschehen, die Vorbereitung von Pressekonferenzen und die Beantwortung von Medienanfragen. Sie umfasst vielmehr auch die Vermittlung von Fachkontakten in der Polizeibehörde für Interviews oder Hintergrundinformationen und die Begleitung medialer Berichterstattung zum Beispiel bei Großeinsätzen und herausragenden Ereignissen. Jenseits der Dienstzeiten der Presseabteilung – insbesondere am Wochenende – ist die Einsatzleitstelle im Präsidium an der Düsseldorfer Straße dafür zuständig, Pressemeldungen zu verfassen und rauszuschicken: Zumindest dann, wenn die Beamten neben ihren eigentlichen Tätigkeiten die Zeit dafür haben.

Stefan Hauschs Aussage von mehr Arbeit und mehr Stress konnten eine ganze Reihe lokal tätiger Kollegen bestätigen: Dort, wo man weder von der Feuerwehr noch von der Stadt Antworten zu aktuellen Entwicklungen oder Einsätzen von Hilfskräften bekomme, würde man eben die Polizei-Pressestelle anrufen. „Hier wäre vielleicht ein solcher Abend mit den Ansprechpartnern bei der Stadt Duisburg sinnvoll“, erklärte Thomas Münten, Vorsitzender des Pressevereins Niederrhein-Ruhr. Das neue Format des Journalisten-Treffs wurde gut angenommen. Eine Fortsetzung sei auf jeden Fall wünschenswert, waren sich die anwesenden PNR-Vorstandsmitglieder einig.

© 2019 Petra Grünendahl (Text und Fotos)

Pressesprecher der Polizei Duisburg zu Gast beim Presseverein Niederrhein-Ruhr

Der Presseclub Niederrhein-Ruhr, DJV Ortsverband Duisburg lädt ein:

Das Schiffchen am Hafen. Foto: privat.
Zum Journalistentreff im Schiffchen im Hafen (ehemals Diebels), am 4. Juni 2019 um 19.30 Uhr.

Diesmal ist das Ganze als eine Art gemütlicher Presse-Stammtisch geplant. Zu Gast ist der ehemalige Referent der Duisburger Polizeipräsidentin und neue Pressesprecher der Polizei in Duisburg, Stefan Hausch.
 
 

Duisburgs Polizei-Pressesprecher Stefan Hausch. Foto: privat.
Insgesamt 17 Jahre seines Berufslebens trug Stefan Hausch keine Uniform: „In dieser Zeit war ich bei der Mordkommission, dort bin ich sozialisiert worden“, erzählt er am Donnerstag bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Pressesprecher im Duisburger Polizeipräsidium. 37 Jahre ist er inzwischen bei der Polizei, auch an seine Anfänge im Streifenwagen in Moers kann er sich noch gut erinnern. Zwischendurch war er schon einmal in der Pressestelle, dann wurde er vor knapp zwei Jahren persönlicher Referent von Präsidentin Elke Bartels. „Inhalte können wechseln. Das tut dem Apparat gut“, sagt Hausch. Der Polizeihauptkommissar wohnt in Moers, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Zu seiner Motivation sagt er: „Duisburg war schon immer spannend, hier ist es spannender als in anderen Polizeibehörden. Ganz oft ist der Stein auf Duisburg gefallen“, sagt er und erinnert an Ereignisse wie die Mafiamorde oder die Loveparade, die auch die Pressestelle der Polizei vor riesige Herausforderungen stellten.

Der Eintritt ist frei, es soll ein lockeres Gespräch werden, um einander kennenzulernen und unabhängig von aktuellen Gegebenheiten einmal die gegenseitigen Wünsche und Pflichten auszutauschen.

Der Presseverein Niederrhein-Ruhr freut sich über zahlreiche Teilnehmer, auch aus den umliegenden Ortsverbänden.

Jahreshauptversammlung am 12. März 2019

Liebe KollegInnen,

hiermit lade ich euch herzlich zur Jahreshauptversammlung des Pressevereins
Niederrhein-Ruhr und auch im Auftrag des Unterstützungsvereins
am Dienstag, 12. März 2019 um 19.30 Uhr in das
Haus Kaiserberg, Hohenzollernstraße 11, 47058 Duisburg
ein.

Zuvor tagt ab 18.30 Uhr der Vorstand an gleicher Stelle.

Tagesordnung:

  1. Begrüßung / Ergänzung der Tagesordnung
  2. Genehmigung der Tagesordnung mit Bericht der Vorsitzenden Presseverein/Unterstützungsverein
  3. Bericht der Kassenprüfer – Entlastung der Vorstände
  4. Neuwahlen Presseverein/Unterstützungsverein
  5. Geplante Veranstaltungen, Grundsätzliches
  6. Sonstige Aktivitäten, Verschiedenes

Neue Mitstreiter – auch im Vorstand – beider Vereine immer herzlich willkommen.

Bis dahin

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Münten
Vorsitzender

ABGESAGT: Journalisten-Treff am 15. November: Die Türkei, die Integration und der lange Arm des Erdogan

Wegen Erkrankung eines Referenten findet der Termin nicht tatt. Die Veranstaltung wird neu geplant.

Der DJV Duisburg lädt diesmal nicht (nur) zum Prominentengucken, sondern zum Thema: Die Türkei, die Integration und der lange Arm des Erdogan.

Baha Güngör. Foto: privat.
Hüsseyn Topel. Foto: privat.

Bisher stehen auf der Talkliste des Journalisten-Treffs:
Baha Güngör, ehemaliger Redaktionsleiter der türkischen Redaktion der Deutschen Welle und mehrfacher Buchautor zum Thema, sowie
Hüsseyn Topel, deutsch-türkischer Journalist aus NRW mit Einreiseverbot in die Türkei.

In der Cafeteria der Stadtbibliothek an der Steinschen Gasse am Donnerstag, 15. November 2018, um 19.30 Uhr. Jeder interessierte Gast ist willkommen. Unkostenbeitrag: 5 Euro.

Journalisten-Talkshow zum Thema Radio in der Zentralbibliothek

„Warum durften wir nicht mit WDR2 älter werden?“
Von Petra Grünendahl

„Früher haben die Radio-Redakteure eher gemacht, was sie selber interessierte. Heute fragt man: ‚Interessiert es Susanne und Andreas?’, denn wenn es der Zielgruppe nicht gefällt, sinken die Quoten“, plauderte Tom Hegermann aus dem Nähkästchen. Früher moderierte er bei WDR2: Das Programm wurde aber musikalisch immer „mainstreamiger“ (der Computer sucht heute die Musik aus), Wortbeiträge kürzer. Der Zuschnitt wurde auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet: 29 bis 49 Jahre heißt die Zielgruppe, obwohl die Hörerschaft immer noch etwas über die Altersklasse liegt. Journalistisch war das für Hegermann ebenso wie für Uwe Schulz, dem zweiten Podiumsgast und ebenfalls viele Jahre WDR2-Moderator, immer weniger interessant. Beide wechselten zu WDR5, um wieder anspruchsvolleres Radio machen zu können. „Obwohl sie mir noch eine neue Sendung auf WDR2 angeboten haben“, so Schulz. „Man wollte uns nicht mit unserem Sender zusammen älter werden lassen“, bedauerten die beiden Moderatoren. Der Wechsel war die logische Konsequenz.

TalkShow Duisburger Journalisten im Café im Stadtfenster (v. l.): Tom Hegermann, Thomas Münten und Uwe Schulz. Foto: Petra Grünendahl.
Ins Café im Stadtfenster hatte der Presseverein Niederrhein-Ruhr, Ortsverein des DJV (Deutscher Journalisten-Verband) in Duisburg, zu einer Talkshow den Radio-Moderatoren Tom Hegermann und Uwe Schulz eingeladen: Der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Münten führte das Gespräch. Hintergründig und kurzweilig gestalteten die erfahrenen Sprecher – auch Moderator Münten hatte Radio gemacht, bevor er zum Fernsehen ging – die Veranstaltung im gut besuchten Bibliothekscafé an der Steinschen Gasse.

Thomas Münten versprach zum Abschluss eine Weiterführung der Veranstaltungsreihe, die als „Journalisten-Treff“ schon früher Publikum ins Lesecafe der alten Stadtbücherei an der Düsseldorfer Straße gezogen hatte. Ein guter Anfang ist gemacht: Publikumsresonanz und Fragen an das Podium zeigten, dass eine solches Veranstaltungsformat Zukunft hat.

© 2018 Petra Grünendahl (Text und Fotos)