Mehr Transparenz und Offenheit
im neuen Stadtfenster
Von Petra Grünendahl
„Wir haben hier unseren gesamten Medienbestand gut untergebracht, auch wenn die vorhandene Fläche hier kleiner ist als in dem alten Gebäude auf der Düsseldorfer Straße“, erklärte Dr. Jan-Pieter Barbian, seit 1999 Direktor der Stadtbibliothek in Duisburg. Allerdings ließen sich die großflächigen offenen Räumlichkeiten im Neubau wesentlich effizienter nutzen als die verwinkelten Räume am früheren Standort, verriet Barbian. Auf drei Etagen versammeln sich 320.000 Medien. Zehn Jahre nach Beginn erster Planungen kann die neue Stadtbibliothek bald an den Start gehen.
Letzte Arbeiten sind noch zu erledigen, bevor die Stadtbibliothek Duisburg im neuen Stadtfenster am 14. Juli ihre Pforten für das Publikum öffnet. Bibliotheksdirektor Barbian zeigte interessierten Duisburger Kollegen vom Presseverein Niederrhein-Ruhr die neuen Räumlichkeiten und erklärte in einer hochinteressanten Führung die Architektur sowie Innovationen und Veränderungen im Bibliotheksbetrieb. Sowohl Ausleihe als auch die Rückgabe der entliehnen Medien erfolgt künftig ausschließlich elektronisch. Mehr als früher positioniert sich die Stadtbibliothek auch als Bildungszentrum.
Die Kinder- und Jugendbibliothek arbeitet mit einem neuen Konzept mit Bücherinseln – oder eher: Bücherhäusern –, die inhaltlich auf Altersgruppen jüngerer Leser zugeschnitten sind. Dort finden die Kinder gesammelt die Medien für ihre jeweilige Altersklasse. Diese und andere Einbauten im Stadtfenster warten allerdings noch auf ihre Endabnahme, bevor sie befüllt werden dürfen. Bis zur Eröffnung soll dies alles abgeschlossen und sämtliche Regale eingeräumt sein.
Mit ihren Büros sind die Mitarbeiter von Stadtbibliothek und Volkshochschule schon vor Monaten im dem neuen Gebäude an der Steinschen Gasse in der obersten Etage eingezogen. Die großen Fenster in der Gebäudefassade bieten Passanten einen Einblick in die Bibliothek auf den Etagen Eins bis Drei. „Diese Transparenz zeigt sich auch hier drinnen“, erklärte Barbian bei der Vorstellung der Räumlichkeiten. So ist zum Beispiel die Sammlung historischer Bücher nun durch eine Glaswand einsehbar. Dahinter herrschen mit 19 Grad ideale klimatische Bedingungen für den Bestanderhalt. Zutritt zu der Sammlung in dem gesicherten Bereich bekommen aus diesem Grund nur die wenigsten Besucher, aber schon der Anblick ist beeindruckend.
Die Stadtbibliothek ist für die Ausleihe montags bis freitags zwischen 11 und 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Darüber hinaus können Bücher zwischen 8 und 22 Uhr, den Öffnungszeiten der VHS im Stadtfenster, zurückgegeben werden. Insgesamt stehen im ganzen Stadtgebiet mit der Zentralbibliothek und 13 Zweigstellen 600.000 Medien zur Ausleihe zur Verfügung.
http://www.stadtbibliothek-duisburg.de/
© 2015 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (3), Andreas Probst (2)